Nagelfluhkette Wanderung im Allgäu – spektakuläre Panoramatour über die Gipfel

Schon lange hatte ich mir vorgenommen, die Nagelfluhkette im Allgäu
zu erwandern. Als sich die Möglichkeit ergab, an einer geführten Gruppenreise teilzunehmen, griff ich sofort zu. Die Anmeldung war unkompliziert und ich konnte mich voll und ganz auf die Vorfreude konzentrieren. Die Vorstellung, drei Tage inmitten der Allgäuer Alpen unterwegs zu sein, mit Gleichgesinnten die Gipfel zu erklimmen und in urigen Hütten zu übernachten, erfüllte mich mit einer besonderen Mischung aus Neugier, Vorfreude und Abenteuerlust.
Der Beginn der Reise – Von Immenstadt zur Alpe Gund
Unser Treffpunkt war in Immenstadt. Schon beim ersten Kennenlernen der Gruppe war die Atmosphäre herzlich – ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man die kommenden Tage miteinander verbringt. Gemeinsam fuhren wir mit der Seilbahn hinauf zur Mittelstation Mittag. Bereits während der Auffahrt schwebte uns ein atemberaubendes Panorama entgegen: sanfte Wiesenhänge, dicht bewaldete Täler und darüber die ersten Gipfel der Nagelfluhkette.
Von der Mittelstation starteten wir unsere Wanderung über den Bärenkopf in Richtung Steineberg. Der Anstieg war moderat und erlaubte immer wieder kleine Pausen, um die Aussicht zu genießen. Der Moment auf dem Steineberg war einer der ersten, der sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt hat: Vor uns lag eine ganze Kette von Gipfeln, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht den Horizont dominierten. Dieses Bild der Nagelfluhkette vermittelte sofort das Gefühl von Freiheit und Weite.
Am Nachmittag erreichten wir die Alpe Gund – ein traditionelles Alpgebäude mit uriger Einrichtung, das von herzlicher Gastfreundschaft geprägt war. Die regionale Küche überzeugte mit kräftigen Allgäuer Spezialitäten. Bei einem Glas Bier und herzhaften Käseplatten ließen wir den ersten Tag ausklingen, während draußen die Sonne langsam hinter den Bergspitzen verschwand. Die Stimmung in der Gruppe war gelöst, voller Vorfreude auf das, was noch vor uns lag.
Der große Gipfeltag – Von der Alpe Gund zum Staufner Haus
Am zweiten Tag stand uns die Königsetappe bevor. Noch vor Sonnenaufgang machten wir uns bereit, und schon bald führte uns der Weg auf schmalen Pfaden hinauf zum Stuiben, weiter zum Sedererstuiben und schließlich zum Buralpkopf. Die stetig wechselnden Eindrücke – von steilen Felsflanken bis hin zu blühenden Almwiesen – machten jede Stunde zu einem Erlebnis.
Besonders eindrucksvoll war der Aufstieg zum Rindalphorn. Hier verlangte uns der Weg einiges ab, doch die Mühe lohnte sich. Oben angekommen, bot sich uns ein Panoramablick, der zu den schönsten zählt, die ich bisher erleben durfte. Der Blick schweifte weit über die Allgäuer Alpen, hinüber bis zu den höheren Gipfeln der benachbarten Gebirgsketten.
Als wir schließlich den Hochgrat erreichten – mit 1.834 Metern der höchste Punkt der Nagelfluhkette – war der Stolz in der Gruppe spürbar. Das gemeinsame Ankommen, das Teilen der Aussicht und das Wissen, diesen Weg zusammen geschafft zu haben, schuf ein Gefühl von Gemeinschaft, das weit über den Augenblick hinaus wirkte.
Der Abstieg zum Staufner Haus verlief auf schmalen Graten, die noch einmal die Schönheit der Landschaft zeigten. Angekommen an der Hütte, genossen wir ein reichhaltiges Abendessen und ließen die Eindrücke Revue passieren. Dieser Tag war ohne Zweifel ein Höhepunkt – körperlich fordernd, landschaftlich überwältigend und emotional bereichernd.
Abschied in Etappen – Vom Staufner Haus nach Steibis
Der dritte Tag begann etwas ruhiger. Über den Seelekopf, den Hohenfluhalpkopf und den Eineguntkopf führte uns der Weg entlang der Grate weiter Richtung Falken. Immer wieder öffneten sich neue Ausblicke auf die umliegenden Täler, und ich spürte, wie sich die Landschaft langsam veränderte: Die markanten Gipfel lagen hinter uns, und der Weg führte uns Schritt für Schritt zurück ins Tal.
Eine Rast in der Alpe Remmelegg und später am Imberghaus bot Gelegenheit, die letzten Stunden in geselliger Runde zu genießen. Das Lachen in der Gruppe, die Erzählungen über die schönsten Momente der vergangenen Tage und die wachsende Vorfreude auf ein weiches Bett daheim machten diesen Abschnitt zu einem sanften Ausklang.
In Steibis bestiegen wir schließlich den Bus, der uns zurück nach Immenstadt brachte. Der Kreis schloss sich, doch innerlich nahm jede und jeder von uns etwas mit: Erinnerungen, neue Freundschaften und das Gefühl, eine besondere Erfahrung gemacht zu haben.
Rückblick und persönliche Gedanken
Die Wanderung durch die Nagelfluhkette war für mich mehr als nur eine sportliche Herausforderung. Sie war eine Reise zu den kleinen Momenten, die man nie vergisst: das erste gemeinsame Lachen in der Gruppe, der Duft von frischem Gras am Morgen, der Stolz auf den Gipfeln und die wohlige Müdigkeit am Abend in der Hütte.
Gerade die Teilnahme an einer geführten Gruppenreise hat dieses Erlebnis so besonders gemacht. Alles war bestens organisiert, die Routenwahl klug abgestimmt, und die Gemeinschaft unter Gleichgesinnten bereicherte jeden Schritt. Für mich persönlich war auch die unkomplizierte Buchung ein großer Vorteil – ein sorgenfreier Einstieg in ein unvergessliches Abenteuer.
Wer das Allgäu liebt, sollte diese Tour unbedingt erleben. Die Nagelfluhkette Wanderung vereint das Beste aus beiden Welten: herausfordernde Etappen für geübte Bergwanderer und genussvolle Abschnitte für alle, die Natur und Panorama suchen. Die Hüttenübernachtungen in den Alpen machen das Erlebnis authentisch, die regionalen Spezialitäten sorgen für Genuss, und die Panoramablicke bleiben noch lange im Gedächtnis.
Am Ende bleibt vor allem das Gefühl, dass man sich selbst und die Natur ein Stück intensiver gespürt hat. Die Nagelfluhkette ist mehr als eine Kette von Gipfeln – sie ist ein Erlebnisraum, in dem Körper, Geist und Seele gleichermaßen aufblühen.
Bis zur Alpenüberquerung im nächsten Jahr ich freue mich riesig mit sportlichen Grüßen Bernhard