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Abenteuer - Erzählungen - Berichte

am 19.06.2025

Über die Alpen – Mein Weg zu Fuß von Oberstdorf nach Meran

E5 Braunschweiger Hütte

Manchmal braucht es nur einen Schritt, um etwas Größeres in Bewegung zu setzen. Bei mir war es der erste Schritt aus dem Zug in Oberstdorf – und der Beginn einer Reise, die weit über das Gehen hinausging. Die Vorstellung, in wenigen Tagen zu Fuß über die Alpen nach Meran zu wandern, klang gewaltig. Und doch war es dieser Gedanke, der mich anzog: das schlichte, ehrliche Vorhaben, von Nord nach Süd zu wandern – nicht mit dem Auto, nicht im Flugzeug, sondern Schritt für Schritt, über Berge und durch Täler, mitten durch die Natur.
Unser sympathischer Bergführer Johannes stellte uns auf die Tour ein und nahm uns vorab einige Ängste und Befürchtungen. Wie von Alpintrekker versprochen, war die Gruppengröße mit 10 Personen sehr angenehme und überschaubar.
Die ersten Kilometer führten durch ein sattgrünes Tal, entlang von Wiesen, durch Wälder, vorbei an Wasserfällen. Die Hektik des Alltags fiel mit jedem Schritt weiter von mir ab. Ich spürte, wie ich ruhiger wurde. Der Weg nahm mich auf – langsam, aber bestimmt. Die Umgebung wirkte beinahe wie gemalt: klare Bäche, Kühe auf Almwiesen, Gipfel am Horizont. Ich wusste, das war erst der Anfang – aber ich war angekommen.
Mit zunehmender Höhe änderte sich auch die Landschaft. Die Wege wurden steiniger und die Luft klarer. Der Alltag war nicht mehr wichtig – nur noch das Hier und Jetzt. Der Aufstieg zur ersten Berghütte verlangte mir einiges ab.
Oben auf der Kemptner Hütte wehte ein kalter Wind. Die Berge ringsum ragten still und mächtig in den Himmel. Auf der Terrasse saßen viele Bergwanderer – alle erschöpft, aber glücklich. Nach einer kurzen Rast bei einem kleinen Snack und einem kühlem Johannisbeere-Schorle ging es weiter.
Der nächste Abschnitt führte uns über das Mädelejoch nach Österreich. Ich lernte, mich auf den Moment zu konzentrieren, nicht vorauszudenken, sondern einfach nur zu gehen. Der Weg bestimmte den Takt, nicht die Uhr. Angekommen in unserer komfortablen Gasthaus erholten wir uns vom ersten Tag der langen Wanderung.

Am nächsten Morgen ging es mit dem Bustaxi richtig Transportseilbahn der Memminger Hütte. Von hier stiegen wir höher, das Tal unter uns wurde kleiner, die Felsen rauer. Der Himmel wechselte ständig zwischen Licht und Nebelscharten. Nach einem langen Aufstieg erreichten wir schließlich die Memminger Hütte – eine stattliche Schutzhütte, umgeben von schroffen Bergflanken und einem eisblauen Gletschersee, der in der Nachmittagssonne still glitzerte. Der Blick über das Tal, die steilen Grate, die Windböen am Grat – all das ließ uns spüren, wie weit wir schon gekommen waren.
Am Abend in der Stube lagen Zufriedenheit und Erschöpfung in der Luft. Das Essen schmeckte wie ein Festmahl und wir genossen den Abend bei mehreren Bieren.
Es ging früh los, erst die Seescharte hinauf, von hier wechselten wir vom Lechtal in das Inntal. Der darauffolgende Abstieg nach Zams führte über Geröll und schmale Pfade – eine echte Herausforderung für Beine und Konzentration. Jeder Schritt musste sitzen, doch die Aussicht und die Nähe zur Natur machten alles wett. Unten angekommen, empfing uns das Tal mit warmer Luft, Zivilisation und einem Hauch Sommer. Die Zammer Alm war unsere Unterkunft, charmant gelegen, mit Blick auf den Verlauf unseres heutigen Weges.

Auch an diesem Morgen stiegen wir direkt auf zum Venetgipfel. Das Wetter war auf unserer Seite und so konnten wir den Panoramablick in die ersten 3000er genießen. Kurzer Zwischenstopp auf einer Alm und schon saßen wir im Bus in Richtung Mittelberg dem letzten Tal Ort im Pitztal. Nach Tagen des Gehens war das Sitzen fast ungewohnt. Aber es tat gut. Im Pitztal stiegen wir wieder zu Fuß auf – die Umstellung von Asphalt auf Fels ging angenehm schnell. Die Wege zur Braunschweiger Hütte waren steil, aber eindrucksvoll. Der Gletscher schimmerte in der Ferne, Murmeltiere pfiffen, und in der Höhe spürte man den Rhythmus der Natur wieder stärker.
Die Braunschweiger Hütte liegt auf einer Höhe, auf der sich die Welt auf das Wesentliche reduziert: Wind, Stein, Himmel. Der Blick zurück zeigte die bisherige Strecke – beeindruckend, was wir geschafft hatten. Der Wind war kräftig, die Gespräche knapp, aber die Stimmung getragen von dieser besonderen Art von Ruhe, die nur solche Orte schenken können. Die Nacht auf der hohen Hütte war etwas unruhig aber ein absolutes Erlebnis. Wie die Abende zuvor stellte und Johannes uns den nächsten Wandertag mittels Karte vor und wir ließen auch immer den gewanderten Tag Revue passieren.
Der Weiterweg führte über den Rettenbachferner, vorbei an den Skigebieten von Sölden. Der Kontrast zwischen alpiner Wildnis und technischer Erschließung war greifbar. Doch schnell verließen wir das touristische Zentrum und wanderten hinein in ein einsameres, ursprünglicheres Tal: das Venter Tal. Die Landschaft wurde wieder ruhiger, die Geräusche gedämpfter. Der Venter Höhenweg zog sich lang und wir kamen mit einem riesen Hunger in Vent an.
Der Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte war ebenso lang und stetig. Wir zogen durch ein karges, offenes Hochtal, begleitet von einem rauschenden Bach, unter einem wolkenverhangenen Himmel. Die Hütte tauchte plötzlich auf – klein und solide zwischen Felsen. Dort oben schien alles reduziert auf das Notwendigste: Wasser, Wärme, ein Bett und natürlich ein leckeres Abendessen.
Am Morgen war es still. Wir machten uns auf den letzten großen Aufstieg – Richtung Similaunhütte, zum Tisenjoch. Die Landschaft war unwirtlich, mit Gletscherschliffen und steilen Hängen. Wir überquerten die Grenze nach Italien oder besser Südtirol, und mit ihr schien sich auch das Licht zu verändern. Südtirol empfing uns mit weicheren Konturen, mit Sonne und sattgrünen Hängen.
Der lange Abstieg zum Vernagt-Stausee war ein Ausklang in Etappen. Nach einer Abschlusseinkehr fuhren wir mit dem Bustransfer durch das Schnalstal hinaus Richtung Meran.

Meran. Die Luft war heiß, die Straßen voller Leben. Cafés, Stimmen, Lachen. Und wir – müde, stolz, ein wenig leise. Am Abend saßen wir gemeinsam, aßen in unserem tollen Hotel, stießen an. Es war ein Abschiedsabend voller Dankbarkeit. Für das Wandern, für die Gruppe, für die Erfahrung.
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen. Die Rückfahrt nach Oberstdorf stand an. Wir verließen Südtirol im sanften Licht des Morgens. Der Bus fuhr durch Täler, über den Reschenpass, zurück dorthin, wo alles begonnen hatte. Und während draußen die Berge langsam kleiner wurden, blieb in mir etwas Großes zurück: das Wissen, dass echte Bewegung immer auch innen beginnt – und dass der Weg über die Alpen ein Weg zu mir selbst war.
Vielen Dank an die beste Wandergruppe und an Johannes – es wird bestimmt ein Wiedersehen geben.
Herzlichste Grüße Lisa 😊

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