Watzmann-Umrundung Erfahrungsbericht

Die Watzmann-Umrundung in den Berchtesgadener Alpen gilt als eine der eindrucksvollsten Mehrtagestouren Deutschlands. Schon lange wollte ich diese Route kennenlernen. Also buchte ich als und schloss mich Wandergruppe an. Was mich erwartete, war weit mehr als nur eine sportliche Herausforderung: Es wurde eine unvergessliche Reise voller Naturerlebnisse, Begegnungen und echter Gemeinschaft. Fünf Tage, die mir gezeigt haben, wie bereichernd eine geführte Gruppenwanderung sein kann.
Tag 1: Von der Wimbachbrücke zum Ingolstädter Haus
Der Startpunkt war die Wimbachbrücke in Ramsau. Schon beim Treffpunkt spürte ich die Spannung und Vorfreude aller Teilnehmer. Obwohl ich niemanden aus der Gruppe kannte, war sofort eine offene und freundliche Stimmung da. Nach einer kurzen Busfahrt ging es auch schon los, begleitet von den ersten Blicken auf die massive Bergwelt ging stetig hinauf. Unser Bergführer Felix führte uns, als fremde und zusammengewürfelte Gruppe hervorragend und machte genug Pausen um am ersten Tag gut bei der Wanderung anzukommen. Nach einem langen Aufstieg erreichten wir das Ingolstädter Haus. Dort verbrachten wir einen geselligen Abend bei herzlicher Hüttenatmosphäre – und ich fühlte mich bereits nach dem ersten Tag voll integriert.
Tag 2: Vom Ingolstädter Haus zum Kärlinger Haus
Gut erholt starteten wir in die nächste Etappe. Der Weg führte über aussichtsreiche Höhen und vorbei an schroffen Felsen. Immer wieder hielten wir an, um die weite Bergwelt zu genießen. Besonders der Blick hinunter ins Tal und hinüber zu den umliegenden Gipfeln war atemberaubend. Am idyllischen Funtensee erreichten wir das Kärlinger Haus, wo wir den Abend bei angeregten Gesprächen verbrachten. Wir waren schon am frühen Nachmittag an der Hütte, so konnten wir den nahegelegenen Feldkogel besteigen und einmal um den Funtensee wandern.
Tag 3: Vom Kärlinger Haus zur Kührointalm über den Königssee
Ein Highlight wartete am dritten Tag: der Abstieg über die bekannte Saugasse hinunter zum Königssee. Der smaragdgrüne See, eingerahmt von steilen Felswänden, wirkte fast magisch. Nach einer kurzen Pause auf St. Bartholomä fuhren wir mit dem Boot nach Königssee. Von hier führte uns der Weg wieder bergauf zur Kührointalm. Diese Kombination aus Tal und Alm machte den Tag besonders abwechslungsreich. Auf der Alm angekommen, stärkten wir uns mit regionalen Schmankerln und genossen den Blick auf die Watzmann-Frau und den ersten Gipfel des Watzmanns das Hocheck. Das gemeinsame Erleben in der Gruppe machte diesen Abschnitt für mich besonders wertvoll und auch die Unterkunft war ein Volltreffer bezüglicher der Lage, dem Essen und der Ruhe.
Tag 4: Von der Kührointalm zum Watzmannhaus – mit optionalem Abstecher zum Hocheck
Am vierten Tag ging es weiter zum berühmten Watzmannhaus. Der Anstieg zuerst über den Falzsteig verlangte Ausdauer, doch die Nähe zum Watzmann selbst motivierte uns. Einige aus der Gruppe, mich eingeschlossen, wagten noch den zusätzlichen Aufstieg zum Hocheck. Oben angekommen, bot sich ein unvergessliches Panorama über die Berchtesgadener Alpen – für mich einer der Höhepunkte der gesamten Tour. Der Abend im Watzmannhaus war gesellig und voller Lachen – ein Gefühl, das ich alleine so sicher nicht erlebt hätte. Aber das Gipfelerlebnis ließ einige von uns dann doch früh ins Bett gehen.😉
Tag 5: Vom Watzmannhaus zurück nach Ramsau
Der letzte Tag brachte uns zurück nach Ramsau. Auch wenn die Beine müde waren, überwog das Glücksgefühl. Jeder Schritt zurück zum Ausgangspunkt ließ die Eindrücke der vergangenen Tage Revue passieren: das gemeinsame Wandern, die Gespräche auf den Hütten, die Stille der Natur. Als wir wieder an der Wimbachbrücke ankamen, war ich erfüllt von Stolz und Dankbarkeit.
Die Watzmann-Umrundung war für mich weit mehr als eine Wanderung. Sie war eine Erfahrung, die Natur, Herausforderung und Gemeinschaft perfekt verbindet. Als Einzelperson hätte ich nie gedacht, wie bereichernd eine Gruppenreise sein kann. Die Stimmung, der Zusammenhalt und die vielen geteilten Momente haben die Tour zu einem echten Highlight gemacht. Mit diesem Bericht möchte ich – alle Wanderbegeisterten inspirieren: Auch wenn man alleine bucht, lohnt es sich, Teil einer Gruppe zu werden. Die Watzmann-Umrundung zeigt, wie bereichernd gemeinsames Wandern sein kann – inmitten der atemberaubenden Berchtesgadener Alpen.
Bis bald im Berg liebe Grüße Dieter